1.) Bier auf Rezept
Kein Scherz: In Tschechien und Polen kann Bier
vom Arzt verschrieben werden. Patienten mit urologischen Beschwerden hilft der
harntreibende Gerstensaft, die Nieren zu spülen und Giftstoffe auszuschwemmen.
Eine medizinische Studie zeigt zudem, dass Biertrinker nicht einmal halb so oft
unter Nierensteinen leiden wie Nicht-Biertrinker.
2.) Bier-Rausch
Bier als Viagra – Ersatz? Nun ja, fast könnte
es so scheinen, denn der Gerstensaft steigert die Liebeslust. Bei jeder dritten
Frau und jedem zweiten Mann erhöht das kühle Blonde das Sex-Vergnügen. Sogar
auf die Erektionsfähigkeit soll sich Bier positiv auswirken – aber nur bis zu
einem Alkoholpegel von etwa 0,25 Promille. Das Motto "viel hilft
viel" sollte man hier besser nicht probieren, das Bierchen zu viel könnte
den kleinen Freund ins Straucheln bringen. Weiterer Nachteil bei zu viel
Promille: Die Wahrnehmung leidet, so dass bei der Auswahl des Sex-Partners der
Blick stark getrübt sein könnte. Am Morgen danach folgt dann die doppelte
Ernüchterung.
3.) Bierbauch
Wir haben es doch schon immer geahnt: Der so
genannte Bierbauch ist nichts als ein Mythos – zumindest bei Männern. Während
bei Frauen durchaus ein Zusammenhang zwischen Hüftumfang und Bierkonsum
festgestellt werden konnte, zeigte eine Studie aus Großbritannien, dass sich
Männerbäuche davon unbeeindruckt zeigen. Doch auch die weiblichen Bierfreunde
haben Grund, gelegentlich am Gerstensaft zu nippen: Bei moderatem Biergenuss
waren die Damen sogar etwas schlanker als ihre enthaltsamen Zeitgenossinnen.
4.) Starkbier
Als stärkstes kommerziell gebrautes Bier der
Welt wird häufig das Barley Johns Rosies Ale mit 28 Prozent Alkoholgehalt
genannt. Mit Hilfe von drei aufeinander folgenden Zugaben von Kandierzucker und
Champagner-Hefe gärt der Gerstensaft zu Likör-Stärke heran. Ein weiteres
Starkbier kommt ebenfalls aus den USA. Es ist das Sam Adams Utopias mit einem
Alkoholgehalt von 25 Prozent. Neben Hopfen, Malz und Gerste werden dem Gebräu
auch noch Champagnerhefe, Karamell und Ahornsirup zugesetzt. In Fässern reift
der edle Tropfen heran. Nicht nur im Aussehen und Geschmack erinnert dieses
Bier eher an Cognac – auch der Preis orientiert sich an den hochprozentigen
französischen Spirituosen: Die limitierte Auflage von 3.000 Flaschen wird zu
Stückpreisen von mehr als 100 Dollar gehandelt.
5.) Sauerbier
Wenn das Bier zu lange liegt, wird’s sauer.
Eine altbekannte Weisheit – und sie stimmt. Das aber wusste der Hobbytaucher
Jim Phillips anscheinend nicht. Er entdeckte 1999 auf einem Tauchgang vor der
walisischen Küste ein Schiffswrack, das 1894 auf dem Weg von Glasgow nach
Adelaide schon kurz nach dem Auslaufen gesunken war. Im Wrack entdeckte er
sieben Flaschen Bier und durstig, wie er nach dem Tauchgang war, öffnete er eine
Flasche und nahm einen Schluck. "Es hat ein wenig schal und säuerlich
geschmeckt“, berichtete er. Dennoch ließ er sich nicht davon abhalten, die
ganze Flasche auszutrinken. Er hätte das Bier besser geschlossen lassen sollen,
denn unter Liebhabern sind solche Seltenheiten sehr beliebt. Für die Flasche
Sauerbier geben Sammler schon mal gut und gerne 1.500 Euro aus.
6.) Karrierebier
Wer schneller die Karriereleiter nach oben
möchte, sollte öfter mal mit dem Chef ein Bierchen zischen gehen. Warum?
Arbeitnehmer, die regelmäßig mit ihrem Vorgesetzten ausgehen, verdienen im
Schnitt ein Sechstel mehr als ihre enthaltsamen Kollegen. Das haben schottische
Wissenschaftler herausgefunden. Die gemeinsamen Kneipenbesuche sind gut für ein
kameradschaftliches Klima.
7.) Bier-Marathon
Auch das gibt es: einen Rekord im
Dauerbiertrinken. Gehalten wird die Bestmarke vom Tschechen Zdenek Jebarek, der
1999 22 Halbe in 22 Stunden schluckte – ohne einzuschlafen. Dieser Rekord ist
allerdings nicht im Guinness Buch der Rekorde enthalten, das 1955 als
Nachschlagewerk für bierselige Kneipenrunden aus der Taufe gehoben wurde.
Rekorde im Kampftrinken werden nicht mit ins Rekordbuch aufgenommen.
Begründung: Gesundheitsgefahren.
8.) Bier-Tier
Immer mehr Igel werden trunksüchtig. In Großbritannien
kämpfen Tierschützer gegen die stark angestiegene Alkoholsucht der
Stachelhäuter. Der Grund für den hohen Bierkonsum der Vierbeiner sind die
Bierfallen, die von Hobbygärtnern im Kampf gegen Schnecken aufgestellt werden.
Im bierseligen Rausch werden die Tierchen allerdings unvorsichtig. Häufig
vergessen sie sich einzurollen und werden so leichte Beute für Vögel.
Tierschützer berichten über total besoffene Igel, die nach durchzechter Nacht
laut schnarchend in Blumen- und Gemüsebeeten gefunden wurden. Nach dem
Aufwachen liefen die verkaterten Tiere im Zickzack davon.
9.) Bierbad
Glatte und geschmeidige Haut dank Bier. Das
wusste schon Kleopatra und badete statt in Eselmilch lieber in Bier. Das Rezept
für ein Bierbad ist ganz einfach: Man nehme ein Fass, erhitze es langsam und
lasse den Inhalt lauwarm und mit entsprechender Vorsicht in die Wanne laufen –
dann nur noch reinsteigen und sich wohlfühlen.
10.) Bierpartei
Ein griffiger Slogan: Schwerter zu Bierhumpen.
Damit trat die Deutsche Biertrinker Union (DBU) 1990 bei den letzten
Volkskammerwahlen der DDR an. Das Wahlergebnis für die Partei der Bierfreunde
war allerdings nicht hochprozentig. Nur 2.534 Wähler – etwa 0,02 Prozent –
ließen sich davon überzeugen. In Rostock reichte es den Bieranhängern immerhin,
um ins Kommunalparlament einzuziehen. Deutlich erfolgreicher waren
Gleichgesinnte ein Jahr später in Polen. Dort zog die Partei der Bierfreunde
mit 16 Abgeordneten ins Parlament ein.
11.) Bierunfall
Vorsicht bei der Nachschubbesorgung während der
Arbeitszeit. Das Bundessozialgericht in Kassel hat entschieden, dass das
Bierholen keine betriebliche Tätigkeit ist. Folglich sind Beschäftigte, die
während der Arbeitszeit Bier kaufen gehen, auch nicht unfallversichert. Das
wären sie nur, wenn die Beschaffung von Bier der "Wiederherstellung der
Arbeitskraft“ dienen würde, so das Urteil der Richter.
12.) Apothekenbier
In Mexiko können Biertrinker den erfrischenden
Gerstensaft auch in der Apotheke kaufen. Nach Ansicht des Apotheker-Verbandes
ist Bier in Maßen genossen durchaus gesund. Im Gegenzug mussten die Apotheker
aber auf Druck des Gesundheitsministeriums Zigaretten aus dem Sortiment nehmen,
weil die ja schließlich ungesund sind.
13.) Instantbier
Wer auf Dosenschleppen oder den langen Weg in
die Kneipe keine Lust hat, kann in Großbritannien auch zum gewichtsoptimierten
Bierpulver greifen. Das Pülverchen ist ein Gemisch aus Malz, Hopfen, Hefe und
Zucker und wird daheim nur noch mit etwas Leitungswasser versetzt. Jetzt
heißt’s nur noch 14 Tage warten und schon haben sich Pulver und Wasser in ein
bräunliches Getränk mit etwa 4,5 Prozent Alkohol und wenig Schaum verwandelt.
Na dann Prost …
14.) Bier-Entkorker
300 Bierflaschen in 107 Sekunden hat 1999 ein
dreiköpfiges Team einer Münchener Brauerei geöffnet – Weltrekord. Jedes
Team-Mitglied riss mit einem speziell konstruierten Öffner nacheinander hundert
Kronkorken von den Flaschen. Tolle Leistung! Bleibt nur die Frage, wer während
des Trainings die geöffneten Flaschen ausgetrunken hat.
15.) Heil-Bier
Und gut gegen Krebs ist das kühle Blonde auch
noch, fanden deutsche und amerikanische Forscher heraus. Im Hopfen enthalten
ist die Substanz Xanthohumol, die eine hundertfach krebshemmendere Wirkung hat
als grüner Tee oder Soja. In den USA haben Brauereien schon die Genehmigung
erhalten, ein Anti-Krebs-Bier auf den Markt zu bringen.
16.) Bierwahl
In der kleinen 650-Einwohner-Gemeinde
Ballendorf in Baden-Württemberg musste eine Kommunalwahl wiederholt werden.
Grund: Bei den Bürgermeisterwahlen hatte der später siegreiche Kandidat den
Bürgern vor dem Urnengang großzügig Bier ausgegeben. Mit einem Vorsprung von
nur 17 Stimmen gewann er die Wahl. Zu knapp nach Ansicht des Ulmer
Landratsamts. Möglicherweise wäre ohne die Beeinflussung der Bürger ein anderes
Ergebnis zustande gekommen. Die Wahl wurde wiederholt – diesmal ohne Freibier.
17.) Bierschlucker
Als schnellster Biertrinker der Welt gilt der
Brite Peter Dowdeswell. Unglaublich, aber wahr: 1975 stürzte er in nur fünf
Sekunden 1,41 Liter Bier durch seine Kehle. Er setzte seinen Zug durch die
Bier-Rekordlisten fort. 1988 schlürfte er im Kopfstand innerhalb von 3 Sekunden
ein britisches Pint (0,57 Liter) leer. Im Stehen schaffte er es 2001 sogar ein
Pint in nur 2,1 Sekunden hinunterzukippen.
18.) Bierkeeper
Bier im Cocktail? Klingt ziemlich merkwürdig,
ist es aber nicht. Der Phantasie sind fast keine Grenzen gesetzt und erfahrene
Barkeeper setzen den Gerstensaft für allerlei erfrischende Drinks ein. Mehr als
zehn verschiedene Bier-Cocktails stehen beispielsweise auf der Karte des
Düsseldorfer Barkeepers Kent Steinbach. Er empfiehlt, das Bier immer ganz zum
Schluss und ganz behutsam hinzuzugeben, damit die Kohlensäure nicht sofort
aufschäumt. Sein spezieller Tipp für heiße Sommernächte: ein Weißbier-Mojito.
19.) Biermetall
Bierdosen sind schön und einzigartig, dachte
sich William B. Christensen aus den USA und fing an, die Dinger zu sammeln. Nun
ist er im Besitz der größten Bierdosen-Sammlung der Welt. Mehr als 75.000
verschiedene Büchsen aus über 125 Ländern stapeln sich bei ihm. Ob er die auch
alle selbst geleert hat?
20.) Bierdoping
Emil Zatopek war eine Läuferlegende der 50er
Jahre. Der tschechoslowakische Langstreckenläufer und mehrfache Olympiasieger,
die tschechische Lokomotive, wie er damals genannt wurde, hatte ein
Geheimrezept: Während des Laufes genehmigte er sich gerne mal ein schnelles
Helles. Wie bei Popeye spürte er die Wirkung sofort und rannte der Konkurrenz
unaufhaltsam davon.
21.) Not-Bier
An einem Sonntag im Juni des Jahres 1922
schlug die Geburtsstunde des Radlers. Franz Xaver Kugler, der Wirt eines
Ausflugslokals vor den Toren Münchens, sah sich unverhofft einem Ansturm
einkehrender Radfahrer gegenüber. Angesichts von 13.000 durstigen Kehlen
drohten ihm die Biervorräte auszugehen. Der findige Wirt griff zu einer
unkonventionellen Lösung: Er streckte das Bier für die durstigen Radler mit
Zitronenlimonade, was sich als überaus erfrischend erwies. Das neue Getränk
verbreitete sich von da an schnell weiter unter dem Namen "Radlermaß“.
22.) Bier-Forscher
Bierschaum war es, was den Münchener Physiker
Arnd Leike faszinierte. Er widmete sich voll und ganz der Erforschung der
Bierschaum-Zerfallsreihen und ermittelte in aufwändigen Testreihen, wie lange
es dauert, bis der Schaum auf Weizen-, Alt- und hellem Bier verschwunden ist.
Genau 276 Sekunden vergingen, bis das Weizenbier schaumfrei war – Alt und
Helles zerfielen deutlich schneller. Für diese bahnbrechenden Ergebnisse wurde
er mit dem so genannten Ig-Noble-Preis ausgezeichnet. Mit diesem werden Forschungen
ausgezeichnet, "die nicht wiederholt werden können oder besser nicht
wiederholt werden sollten“.
23.) Bier-Fest
Das trinkfreudigste Bierfestival der Welt war
das Münchner Oktoberfest 2000. Innerhalb von 16 Tagen vernichteten die rund
sieben Millionen Besucher eine Rekordmenge von 6,6 Millionen Litern Bier.
24.) Bier-Treue
Eine dänische Brauerei belohnte 1972 20.000
Kinder, die an einem Malwettbewerb teilgenommen hatten, mit einem
Bier-Gutschein. Die Sache hatte nur einen kleinen Haken: Erst 25 Jahre später
durften die Coupons wieder eingelöst werden. Die Überraschung war groß, als
1997 mehr als 10.000 Gutscheine tatsächlich wieder eingelöst wurden und gegen
jeweils 30 Flaschen Bier getauscht wurden.
25.) Mist-Bier
Bier ist ein uraltes Getränk. Schon in der
Steinzeit, so fanden Forscher heraus, wurde Gerstensaft gebraut. Allerdings
waren die Rezepte noch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Wissenschaftler
ermittelten, dass damals das Getränk mit Tierdung aromatisiert wurde. Da
Forscherdrang vor nichts halt macht, brauten die wissbegierigen
Altertumsforscher das Mistbier nach und waren überrascht: Von Mist und
Fäkaliengeschmack war nichts zu spüren.
26.) Bier-Glas
Sammelleidenschaft macht vor nichts halt.
Natürlich gehören auch Bierflaschen mit zum Sammel-Spektrum und so hat der
Amerikaner Ron Werner mehr als 11.500 verschiedene Pullen aus aller Welt
zusammengetragen. Zwei Drittel davon sind noch nicht einmal geöffnet, was
eigentlich verwunderlich ist, denn er ist auch im Besitz einer einzigartigen Bierkrugkollektion.
Er nennt mehr als 1.700 Humpen sein Eigen.
27.) Bier-Trinkhalm
Auch im alten Ägypten und in Mesopotamien, dem
heutigen Irak, wurde gerne Bier getrunken. Allerdings war das Bier zur
damaligen Zeit ein eher trüber Trunk. Es gab noch keine Technik, das Getränk zu
filtern. Die Biertrinker benutzten stattdessen feine Trinkhalme, um das Gebräu
zu sich zu nehmen und um gröbere Bestandteile im Sud zu lassen. Im Museum der
Universität von Pennsylvania wird so ein goldener Halm aufbewahrt, der einst
der mesopotamischen Königin Shubad gehört haben soll.
28.) Bier-Geschmack
Bier ist ein sehr gehaltvolles Getränk, im
wahrsten Sinne des Wortes. Es enthält nämlich etwa 8.000 Inhaltsstoffe,
darunter mehr als 400 verschiedene Duftstoffe. Wein ist dagegen ein eher
einfaches Gebräu. Im Wein kommen "nur“ rund 1.200 unterschiedliche Stoffe
vor.